
BIOGRAPHIE
„Da ist eine neugierige, motivierende, zugleich rigoros auf Qualität bestehende Künstlerin am Werk, die besessen am Klang zu feilen pflegt und doch, wenn es darauf ankommt, loslassen kann“, so die Zeitschrift „Opernwelt“ im Herbst 2019 anlässlich der Auszeichnung der damals 33-jährigen Joana Mallwitz als „Dirigentin des Jahres“. Seit der Spielzeit 2018/19 als Generalmusikdirektorin am Staatstheater Nürnberg tätig, wird Mallwitz in der Presse als „Ausnahmedirigentin“ gefeiert, die vom Graben aus die musikalische Gestaltung mit den Mitteln eines „Klangbühnenbildners“ zum Erlebnis mache (Reinhard J. Brembeck in der Süddeutschen Zeitung).
Spätestens seit ihrem umjubelten Debüt mit Mozarts „Cosi fan tutte“ bei den Salzburger Festspielen 2020 zählt Joana Mallwitz zu den herausragendsten Dirigentenpersönlichkeiten Ihrer Generation. In der 100-jährigen Festspielgeschichte war sie die erste Frau, der eine Neuproduktion und gesamte Aufführungsserie anvertraut wurde. Im Sommer 2022 übernahm sie an gleicher Stelle die Neueinstudierung von Mozarts „Zauberflöte“. Mit der Saison 2023/24 wird Joana Mallwitz künstlerische Leiterin und Chefdirigentin des Konzerthausorchesters Berlin.
In der laufenden Spielzeit dirigiert sie in Nürnberg Neuproduktionen von „Die Frau ohne Schatten” und „Le nozze di Figaro”. In Amsterdam an der De Nationale Opera folgt eine Neuproduktion von „Rusalka” und im Anschluss „Le nozze di Figaro” am Royal Opera House Covent Garden. Konzerte führen sie erstmals zum Orchestre de Paris und zum Berner Symphonieorchester.
In den vergangenen Jahren war sie bereits der Semperoper Dresden mit einer neuen „Rusalka”, an der Bayerischen Staatsoper („Eugen Onegin“ und „L‘elisir d’amore“), an der Oper Frankfurt („Salome“ und „Die Lustige Witwe“) an der Royal Danish Opera („Der Fliegende Holländer“ und „Madama Butterfly“), der Norwegischen Nationaloper Oslo („Der Rosenkavalier“) und an der Oper Zürich („Macbeth“) zu Gast. Konzertengagements führten sie zum Konzerthausorchester Berlin, dem HR- und SWR – Sinfonieorchester, den Dresdner Philharmonikern, dem Philharmonia Orchestra London, den Münchner Philharmonikern, dem City of Birmingham Symphony Orchestra, dem Orchestre National France, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und den Göteborger Symphonikern. Als Porträt-Künstlerin des Wiener Musikvereins stand sie im Frühjahr 2022 beim RSO Wien am Pult.
Nach ihrem langjährigen Engagement als Kapellmeisterin am Theater Heidelberg trat Mallwitz zur Spielzeit 2014/2015 als jüngste Generalmusikdirektorin Europas ihr erstes Leitungsamt am Theater Erfurt an. Dort rief sie die Orchester-Akademie des Philharmonischen Orchesters ins Leben und begründete das Composer in Residence-Programm „Erfurts Neue Noten“. Ihre ebenfalls in dieser Zeit konzipierten „Expeditionskonzerte“ sind inzwischen auch an ihrer Hauptwirkungsstätte am Staatstheater Nürnberg und als Online-Format ein durchschlagender Erfolg. Ihr dortiger Einstand mit Produktionen von Prokofjews „Krieg und Frieden“ und Wagners „Lohengrin“ fand überregionale Beachtung und es folgten unter anderem Produktionen von Monteverdis „L‘Orfeo“, Debussys „Pelléas et Mélisande“ und Strauss‘ „Der Rosenkavalier“.
In Hildesheim geboren, studierte Mallwitz an der Hochschule für Musik und Theater Hannover Dirigieren bei Martin Brauß und Eiji Oue sowie Klavier bei Karl-Heinz Kämmerling und Bernd Goetzke.